Wie verbreitet sexuelle Belästigung und Übergriffe in der Pflege sind, beweist eine Zahl: 66,8 Prozent aller Studienteilnehmer wurden laut einer Studie der Bundesregierung im Rahmen intimer Pflege von Patientinnen und Patienten bereits sexuell belästigt. (Depauli, 2016, Salzburg)
Die Folgen bei Pflegekräften können dramatisch sein. „Dauern die Eingriffe in die Intimsphäre an, kommt es zu weitreichenden körperlichen und psychischen Problemen. Denkbar seien Leistungsabfall, Angst- und Schlafstörungen, Essstörungen, Beziehungskonflikte und letztlich Arbeitsunfähigkeit.
In der Selbsteinschätzung der Befragten zum Umgang mit Gewalt- und Belästigungserfahrungen habe sich zudem gezeigt, dass der Grad an Sicherheit der Pflegenden schwinde, je konkreter die Situation wird und je stärker sie sich auf Patienten, Bewohner und Pflegebedürftige beziehe.
Im Rahmen des Seminars soll die Thematik offen und konstruktiv angesprochen und ein interner Leitfaden für das eigene Handeln und Haltung vorskizziert werden.
Lerninhalte
- Formen von sexueller Belästigung – Alltagssexismus
- Häufigkeit und Formen in Pflegeberufen
- Risiken bei Fehlverhalten und bei Ignoranz
- Gewalthandlungen durch pflegebedürftige Menschen
- Eskalations- und Deeskalationsvorgänge
- Haltung und Kommunikation in der jeweiligen Situation
- Verhaltensempfehlungen für Betroffene
- Mögliche Schutzmaßnahmen
- Fallarbeit
